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Ripuarisch

Die Würselener Mundart ist durch das Rheinländische geprägt, enthält aber auch Elemente des Französischen. Einheimische können durchaus das 'Aachener' Platt vom Würselener unterscheiden, auch wenn es für Außenstehende gleich klingen mag.

 Wissenschaftlich gehört der Würselener Dialekt zum Ripuarischen. (Das Wort bedeutung ungefäht: Die, die an den Flüssen leben.) Mehr darüber findet man bei LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und direkt auf dieser Seite. Von dort stammt auch die folgende Karte.

 

Darstellung der Dialekte im Rheinland,
Quelle LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte

Die grüne Fläche ist das Gebiet, in dem das Ripuarische gesprochen wird. Man erkennt nördlich der Linie Aachen - Düsseldorf die Abgrenzung zum Fränkischen, die bis heute auch in der gesprochenen Umgangssprache bemerkbar ist. Es unterscheidet sich beispielsweise, ob man Herrn Boestfleich mit Herrn 'Böstfleisch' oder Herrn 'Boostfleich' anspricht. Baesweiler heißt eben Baasweiler, nur nördliche der Grenze Bäsweiler. :-)

Das Tonbeispiel, das man beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte findet, gibt einen guten Eindruck, wie sich das Würselener anhört; aber nicht so ganz.

Würselener Dialekt im Beispiel

In einem Beitrag "Ein kleines Lied der Erinnerungen" zur Geschichte von Linden-Neusen von Albert Johnen finden sich viele Wörter aus dem Würselener Dialekt. Es lohnt sich diesbezüglich, dort mal hineinzuschauen.

 Ein Gedicht von Manfred Merkel mag einen Eindruck vom Würselener Platt geben.

Os Orjel

Noeh der Kreg, ich erenner mich noch jot,
doe wor osse Wöschelter Dom ärig kapott,
Duzemoels hau jedderenge jement,
dar mer dem net wier opboue könnt.
Met alle Manns Hölp us die jrueße Sebastiansfar,
die koeme mit Truffele, Flaschezög än Lejjerkar,
hat osse Dechant Goergen dat Wonder feädigbraht:
Hä hat die Kerch wier opjebout än schönn jemmaht.
Hü sit osse Dom va benne än busse hiel prächtig us,
mär nuu - jeht dat Prachtstöck va Orjel die Piifen us.
Die Orjanis därf net mieh alle Rejister trecke,
tröckt se se doch eens, deet erjends jät frecke.

Der Worm es en die Orjel än nömmt os jedder Mot,
deä maht dat oot Stöck lanzem ävvel secher kapott.
Övverall sis de kleng Löicher än Hööf van Stöb,
än davon bau jedder Dag en janze Schöpp.
Us dat Malöör jöv et mär enge Wääg eruus:
En noij Orjel moss en dat Kerchehuus!
Nuu es woorem Hölp jefrogt van alle Mann,
för dat mer wier bau alle Rejister trecke kann.

(Manfred Merkel)
aus "Miteinander", Pfarrbrief der Gemeiden St. Balbina,  St. Marien,  St. Peter und Paul, St. Pius X., St. Sebastian in Würselen, Nummer 10 / 2005
(Leider führt der Link heute ins Leere: http://www.sanktsebastian.de/pfarrbrief/docs/pfarrbrief-2005-11.pdf)

Übertragung ins Deutsche

Nach der Krieg, ich erinnere mich noch gut,
da war unser Würselener Dom arg kaputt,
Damals hat jeder gemeint,
dass wir den nicht wieder aufbauen können.
Mit allemanns Hilfe aus der großen Pfarre Sebastian,
die kommen mit Truffele, Flaschenzüge und Leiterkarren
hat unser Dechant Goergen das Wunder fertiggebracht:
Er hat die Kirche wieder aufgebaut und schön gemacht.
Heute sieht unser Dom innen und außen hiel prächtig aus.
aber nun – gehen dem Prachtstück von Orgel die Pfeifen aus.
Der Organist darf nicht mehr alle Register ziehen,
zieht er sie doch mal, kann irgendetwas kaputt gehen.

Der Wurm ist in der Orgel und nimmt uns jeden Mut,
der macht das gute Stück langsam aber sicher kaputt.
Überall siehst du kleine Löcher und einen Haufen von Staub,
und davon bald jeden Tag eine ganze Schaufel.
Aus dem Malheur gibt es nur einen Weg heraus:
Eine neue Orgel muss in das Kirchenhaus!
Nun ist wieder Hilfe gefragt von allen Mann,
damit wir wieder alle Register ziehen können.

Übertragung ins Englische (automatisch durch Google erstellt und leicht überarbeitet)

After the war, I remember it well,
our Würselener cathedral was badly broken,
At the time, everyone has meant that we could not rebuild it.
With the help of everybody from the large parish Sebastian,
they came with “Truffele’, pulleys and wagons
our dean Goergen managed to the miracle:
He built the church again and it was nicely done.
Today our Dom looks gorgeous inside and outside.
But now - our jewel of organ is running out of pipes.
The organist must not pull out all the registers
If he pulls them out, anything can go wrong.

The worm is in the organ and let us loose our courage,
makes the good piece break slowly but surely.
Everywhere you see small holes and a pile of dust,
and nearly a whole bucket of it every day.
From the mishap there is only one way out:
A new organ is needed for the church house!
Again, help is being asked of all men,
so that we can pull out all the registers again.

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