19.03.24

Eine ausführliche Darstellung der Geschichte von Würselen finden Sie im Buch "Würselen - Geschichte einer Stadt". Dieses Buch ist ebenfalls online auf webWürselen verfügbar. Beginnen Sie hier.

Würselen, seit der kommunalen Neugliederung 1972 auch die ehemaligen Gemeinden Bardenberg und Broichweiden umfassend, liegt nordöstlich am Rand des Aachener Talkessels, in unmittelbarer Nähe zu den Niederlanden und Belgien, der Nordeifel und dem Hohen Venn. Wann das Stadtgebiet erstmalig besiedelt wurde, ist nicht bekannt. Entsprechende Funde lassen darauf schließen, dass in der Jungsteinzeit Menschen hier gelebt haben. Einige Namen, etwa für den Fluss Wurm, die erste bekannte Bezeichnung Bardenbergs ‚Bardunbach‘ und anderes mehr deuten auf die keltische Zeit hin; Gräber, Münzen und Gefäße lassen wie römische Wegenetze Rückschlüsse auf die Besiedlung während der Römerzeit zu.

Die Wurm trennte die Siedlungsgebiete, westlich siedelten die Römer Segnier und Kondrusen (keltische Stämme) an, östlich die germanischen Ubier.

Nach und nach besetzten dann die Franken diese Region, und fränkische Könige bauten in Aachen ihre umfangreiche Pfalz.

Aus dieser Zeit resultieren dann die ersten schriftlichen Hinweise. 867 wird ‚Bardunbach‘, also Bardenberg, erwähnt, als König Lothar II. von Otbert einen größeren Grundbesitz dort erwirbt. Wenig später wird erstmals Würselen erwähnt, als Ludwig der Deutsche 870 die Pfarrkirche von ‚Wormsalt‘ dem Abt Ansbold von Prüm übertrug.

Im Mittelalter lag das heutige Stadtgebiet territorial auf verschiedenen Seiten, Bardenberg und Broich (mit Linden , Neusen, Vorweiden, Euchen und Birk) gehörten zum Herzogtum Jülich, während Würselen und Weiden als Quartiere zum Aachener Reich zählten.

Zum Würselener Quartier gehörten die Dörfer Würselen, Bissen, Elchenrath, Grevenberg, Morsbach. Scherberg, Schweilbach und einige Wohnplätze und Höfe wie Neuhaus oder Kaisersruh; zu Weiden die Ortschaften Dobach, Dommerswinkel, Drisch, Feld, Haal, St. Jobs und Wersch.

Allein an dieser Aufzählung und an den folgenden mannigfachen kommunalen Zusammenschlüssen, die jedes Mal auch die Dörfer neu zuordneten, sieht man, wie wechselhaft die territoriale Geschichte unserer Stadt ist.

1904 wurden einige Dörfer, früher zu Weiden gehörend, inzwischen aber zur Landgemeinde Würselen zählend, zusammen mit den Ortschaften des alten Quartiers Würselen zur Gemeinde Würselen zusammengefasst, Jahre nachdem die Franzosen ihrerseits das Gebiet nach ihren Vorstellungen gegliedert hatten.

1935 wurden die Gemeinden Broich und Weiden zur Gemeinde Broichweiden zusammengeschlossen.

Schließlich, im Jahre 1972, entstand unter Verlust der Ortschaften Niederbardenberg (zu Herzogenrath) und Broicher Siedlung (zu Alsdorf) die heutige Stadt Würselen. Bei dieser Entwicklung haben sich die Bürger unserer Stadt angewöhnt, die angestammten Bezeichnungen nicht aufzugeben, man kommt also aus Scherberg, Linden, Morsbach, Weiden oder Dobach, das heißt, die alten Ortschaftsbezeichnungen sind lebendig geblieben bis auf den heutigen Tag.

Das Wappen Bardenbergs (1935)

Wappen Bardenberg

Das Bardenberger Wappen zeigt den Jülicher Löwen in einem mit Klee bestreuten Umfeld, Hinweise auf die Zugehörigkeit zur Grafschaft bzw. zum Herzogtum Jülich und auf eine blühende Landschaft. Hammer und Schlägel in der Pranke des Löwen deuten auf den jahrhundertealten Bergbau. In der Brust trägt der Löwe über einen schwarzen Wellenbalken, der auf die Wurm hinweist, eine Leier. Damit wird der Sangesfreudigkeit Bardenberger Bürger Rechnung getragen, andererseits deutet dieses Instrument der ‚Barden‘ vom Klang her auf den Namen der früheren Gemeinde, wenn diese auch nicht von diesem Begriff ableitbar ist.

Stadtwappen Würselen (1922)

Wappen Würselen

Das vier geteilte Würselener Wappen zeigt links oben den Reichsadler und damit die Zugehörigkeit zum ‚Aachener Reich‘, oben rechts als Hinweis auf den Fluss Wurm einen Wellenbalken, links unten deuten Hammer und Schlägel über den Dreiberg auf den Bergbau hin, rechts unten schließlich das schwarze Kreuz als Zeichen der Zugehörigkeit zur Erzdiözese Köln.

Die Mauer auf dem Wappenschild erinnerte an die Stadtrechte, die Würselen 1924 verliehen wurde

Das Wappen Broichweiden (1935)

Wappen Broichweiden

Dreigeteilt ist das Wappen der ehemaligen Gemeinde Broichweiden. Im großen unteren Feld weist ein Flugzeug auf den Flugplatz Merzbrück hin. Weiden gehörte vormals zum Aachener Reich, wie der halbierte Adler im Feld links oben zeigt; Broich hingegen lag im Land des Grafen von Jülich, dessen Wappentier, der Löwe, ebenfalls halbiert im rechten ich oberen Feld des Wappens geführt wird.


 Amtsblatt der preußischen Regierung

Die Stadtrechte wurden der alten Landgemeinde Würselen 1924 verliehen, wie der Auszug aus dem Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Aachen belegt.